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Für Elli

Alles begann mit ein paar Filmrollen, die meine Mutter nach dem Tod ihrer Tante auf dem Dachboden ihres Hauses fand. Das 8mm Material aus den 50er Jahren zeigte ihre bereits verstorbene Cousine Elli als Kind: beim Spielen im Garten, beim Bummel über das Oktoberfest oder einem Familienausflug am Starnberger See. Und das kleine Mädchen ist dabei immer schön frisiert, mit Schleife im Haar, weißen Söckchen und einem hübschen Kleid zu sehen. Alles dies wünschte sich meine Mutter selbst als Kind und hatte es doch nie. Für sie glich das Leben ihrer sechs Jahre älteren Cousine Elli immer dem Leben einer Prinzessin. Wenn sie allerdings heute diese Aufnahmen betrachtet, ist ihr Blick auf das Leben ihrer Cousine, das ein tragisches Ende fand, ein völlig anderer.

Welche Eindrücke sind es, die in der Erinnerung eines Kindes haften bleiben? Was formt das Bild, das wir von einer Person haben? Ist es ihre Art zu Reden oder sich zu kleiden? Was erzählen alte Fotografien oder Filmaufnahmen über das „wirkliche“ Leben einer Person? Sind sie nicht mehr als Abbild, bloße Vorstellung oder ein verzerrtes Ideal? Was dennoch bleibt, ist die persönliche Projektion.

Der Film verwebt das 8mm Material und die Erzählung meiner Mutter mit Aufnahmen aus Ellis Elternhaus, das heute leer steht. So betritt der Zuschauer gemeinsam mit meiner Mutter dieses Haus. Dessen Besuch schien ihr als Kind wie der Besuch in einem Märchenschloss und ihre Cousine Elli war die Prinzessin.